»MENSCHLICHKEIT« | Die Herbstkonzerte 2025 des Schwäbischen Jugendsinfonieorchesters
Die Herbstkonzerte bringen mit dem Klarinettenkonzert von Wolfgang Amadeus Mozart und der 5. Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch eindringlich zwei maximal entgegengesetzte Pole vor Ohren: Einerseits der Traum von Menschlichkeit und Harmonie bei Mozart – gerade der zweite Satz seines Klarinettenkonzertes gilt vielen als eine der schönsten, empathischsten Eingebungen der gesamten Musikgeschichte –, andererseits die unmenschliche Realität bei Schostakowitsch. Dessen 5. Sinfonie ist eine erschütternde Darstellung – und damit zugleich Anklage – des Stalin-Regimes, unter dem auch Schostakowitsch zu leiden hatte. Die beiden Werke loten somit die zu Beginn der Konzerte postulierte Utopie einer von Harmonie, Vertrauen und Menschlichkeit geprägten Gesellschaft aus, wie Richard Wagner sie in seinem »Lohengrin« entwirft – und scheitern lässt – und dessen Ouvertüre mit ihrer bis dahin ungehörten Instrumentation bis heute nichts an Sogkraft verloren hat.
Bekanntermaßen ist das sjso eine Talentschmiede für junge Musikerinnen und Musiker, von denen etliche die Profilaufbahn eingeschlagen haben. Die Solisten der Konzerte 2025 sind solche ehemaligen Mitglieder des Orchesters. Georg Arzberger ist der Solist im Klarinettenkonzert im Herbst. Er war vor vielen Jahren Mitglied im sjso, begann seine Profilaufbahn im Orchester der Deutschen Oper Berlin und ist seit 2019 Professor für Klarinette an der Hochschule für Musik und Theater München.
Programm
Richard Wagner (1813-1883): Ouvertüre zur Oper »Lohengrin« (1848)
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791): Konzert für Klarinette und Orchester A-Dur KV 622 (1791)
Dmitri Schostakowitsch (1906-1975): Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47 (1937)
Dirigentin: Carolin Nordmeyer
Solist: Georg Arzberger